Wer ist hier ein Rentner?

Diesen Brief versendete ich mittels elektronischen Post an den Herrn Landeshauptmann Luis Durnwalder:

Sehr geehrter Herr Landeshauptmann Luis Durnwalder,

mir liegt schon lange etwas auf dem Herzen, was ich hiermit kundtun möchte. Ich kann es einfach nicht mehr mit ansehen wie unsere älteren Mitbürger behandelt werden. Es kann doch nicht sein das heutzutage jeder wegschaut und seinen Kopf in den Sand steckt. Deutet das etwa auf die zunehmende Entropie unserer Gesellschaft hin?! Mein Blut bringt normalerweise nichts so schnell in Wallung. Man könnte sagen ich habe eine weiße Weste und habe mir auch mein Leben lang nichts zu schulden kommen lassen. Der zunehmende Verfall der Gesellschaft jedoch lässt mein Haar heftig erröten und mir wird schwarz vor Augen. Ja Sie lesen richtig, die Kacke ist am dampfen! Aus letztlich publizierten Statistiken geht hervor, dass vom demographischen Standpunkt aus die europäische Bevölkerung immer älter und älter wird. Die weißen Häupter nehmen zu! Unser Altlandeshauptmann Silvius Magnago würde wie ein halbes Hähnchen im Grab rotieren. Politisch gesehen ist diese Situation sehr brisant, birgt reichlich Zündstoff. Glauben Sie mir, ich spreche aus Erfahrung. Ich bin schon 75 Jahre alt und habe mit Südtirol schon sehr viel erlebt und mitgelitten. Manch eine Entwicklung trieb mir die Tränen in die Augen, aber ich verlor nie die Hoffnung. Vor kurzem machte mich mein Enkel Jonas mit dem Medium Internet vertraut. Ich bin wieder entflammt, könnte man sagen! Und dass in meinem Alter! Es ist nie zu spät etwas Neues zu lernen. Diese neuen Kommunikationsmöglichkeiten erschließen mir noch nie da gewesene Möglichkeiten. Als einfacher Bürger steht es auch mir nun frei, meine Meinung kund zu tun und sie wichtigen Personen des öffentlichen Lebens darzubringen. Doch genug von mir. Nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich finde es empörend wie alte Menschen behandelt werden. Viele von uns erfreuen uns noch bester Gesundheit, und trotzdem werden wir behandelt als würden wir die Radieschen schon von unten betrachten. Scheintote, quasi. Junge Menschen überlassen einem ungefragt in öffentlichen Verkehrsmitteln ihren wohlverdienten Sitzplatz und für mein Seniorenabo musste Ich keinen müden Heller berappen. Leider bin ich in der AIRE-Liste eingetragen. Und auch Rente beziehe Ich zur Genüge. Ich kann den ganzen Tag griesgrämig drein schauen, und trotzdem wird niemand zu mir sagen „Zieh doch nicht so eine Fresse“. Auch wenn Ich meine Greatful Death oder Electric Light Orchestra Schallplatten mit höheren Volumina höre, beschweren sich meine Nachbarn nicht. Die herausragende Qualität der Interpreten steht natürlich außer Frage. Ich spiele natürlich auf die Lautstärke an. Die Lobby der Rentner hat auch einen sehr guten Stand in der Politik, und das macht mir Sorgen. Ich will damit nicht gerontophobisch wirken, aber die heutigen Generationen kommen einfach zu kurz und werden von Rentnern buchstäblich in den Arsch getreten. Entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise. Mein Temperament geht wieder einmal mit mir durch. Aber es muss einfach gesagt werden!
Ich möchte hiermit eine Lanze für die Jugend brechen. Mein Seniorenabo für die öffentlichen Verkehrsmittel lehne ich hiermit ab. Ich werde mir auch weiterhin Wertkarten kaufen. Es ist zwar nur ein kleines Zeichen, jedoch so kann ich der Gesellschaft indirekt, durch Steuern, wieder etwas zurückgeben. Ich will mich nicht brüsten aber ein beträchtlicher Teil meiner Rente lasse ich Erziehungsanstalten für schwer erziehbaren Jugendliche zukommen. Wenn ich auch andere ältere Menschen damit animieren könnte, ein bisschen solidarisch zu Handeln, würde ich mich freuen wie ein Schneekönig.
Ich dreh am Rad!

Hochachtungsvoll,
Karl Lagerfehld

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Weihnachtszeit, oh heilige Weihnachtszeit (ein kleiner Denkanstoß hoch 2)

Neuerdings schlenderte ich nichts ahnend über die Meraner Kurpromenade. Ich finde die Lokalität an sich sehr bezaubernd, jedoch erspähte ich gar Schreckliches. Ich bekam schreckliche Schmerzen durch meine visuelle Wahrnehmung, als ich die neuen Hütten sah. Ich glaube es war ein Anflug von Augenkrebs. Ich meine damit diese gar grässlichen Kackhütten, die sich Weihnachtsmarktstände schimpfen. Was haben Sie sich bloß dabei gedacht? Ist heut zu Tage denn nichts mehr heilig? Was würde der Hippytischler Jesus dazu sagen? Wahrscheinlich gar nichts… Ihm würde wahrscheinlich der Magen im Uhrzeigersinn rotieren und er würde mit seinem heiligen Erbrechen wohl die Passer segnen. An sich bin Ich ja eine sehr weltoffene Person und in jeglicher Hinsicht Tolerant. Was sich mir dort jedoch an architektonischer Diarrhöe bot, ließ mir einen eisigen Schauder über den Rücken wandern.

Dieser Beschwerdetext wurde so oder ähnlich an Südtiroler Politik-Gremien und Personen des öffentlichen Lebens gesandt!

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